«Fun – Fame – Finance», Auswirkungen der Pandemie und Grundsatz-Diskussionen bei Station

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Station ist die unabhängige Agentur für digitale Kommunikation mit Sitz in Zürich. Wir entwickeln ganzheitliche Kommunikationskonzepte, wie sie der Marketing-Mix von heute fordert und die…

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Wir haben mit Patrick Stoll von Station gesprochen und ihn unter anderem gefragt, wie sich die Arbeit durch die Pandemie verändert hat, wie flexibel die Angestellten sind und welche Grundsatz-Diskussionen bei Station stattfinden.

Habt ihr in den vergangenen Monaten eure Arbeitsweise anpassen müssen oder habt ihr die Auswirkung der Pandemie organisatorisch nicht so stark gespürt?

Patrick Stoll: Obwohl Remote Work seit geraumer Zeit zur täglichen Routine gehört, haben wir ein paar Dinge optimiert. Mit dem «Remote Work Manual», welches wir stetig weiterentwickeln, haben wir die örtliche Distanz im Team verringert. Dort sind Regeln und Rituale definiert, welche einen guten Rahmen für Remote Work bildet.

Wie unterscheidet sich ein normaler Arbeitstag heute im Vergleich zu vor einem Jahr?

Patrick: Der Unterschied im Alltag ist nicht so gross, weil alle Prozesse digitalisiert sind und der Umgang mit zahlreichen Tools zur täglichen Arbeit gehört. Was sich geändert hat, ist die Denkweise.
Bislang hat das moderne Unternehmen versucht, ein wenig Privatheit ins Büro zu bringen. Die Rutschbahn in die kostenlose Kantine, die Ruheräume für den Mittagsschlaf oder der Hemdenservice bei Google sind symptomatischer Ausdruck dieser Haltung.

«Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mehr weit vom Hybrid-Modell stehen, welche die Vorteile von Arbeit vor Ort und Remote Work vereinen.»

Seit Frühjahr 2020 gehtʼs in die andere Richtung: Wie bringt man ein wenig Büro ins traute Heim? Webcam und Breitband sind wichtige Voraussetzungen, aber noch lange kein Garant für den Erfolg. Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mehr weit vom Hybrid-Modell stehen, welche die Vorteile von Arbeit vor Ort und Remote Work vereinen.

Geht ihr in allen Kundenprojekten gleich vor, beispielsweise agile, oder variiert das von Kunde zu Kunde?

Patrick: Grundsätzlich werden alle Projekte agil umgesetzt. Je nach Komplexität und den Vorlieben auf Kundenseite passen wir aber die Abläufe entsprechend an. Agilität ist allerdings ein dehnbarer Begriff, der momentan ein wenig inflationär eingesetzt wird. Unsere Arbeitsweise basiert auf Scrum, wurde aber in den letzten Jahren sukzessive optimiert. Heute können wir getrost und mit ein wenig Stolz von einer Station-Methode sprechen ;-).

Eindrücke aus dem Office

Habt ihr fixe Arbeitszeiten oder ist bei euch jede Person komplett frei, wann sie oder er die Arbeit erledigt?

Patrick: Jede und jeder arbeitet dann, wenn es für das Projekt, den Kunden und ihr/sein Team passt. Wir arbeiten mit Teams in Lissabon, Berlin und Südostasien, und praktizieren das seit über 10 Jahren, der 9-to-5-Alltag ist über verschiedene Zeitzonen schwierig zu erreichen. Wenn wegen Kind, Katze oder Klempner eine Pause eingelegt wird, gibt es einen Slack-Channel, wo sich die Mitarbeiter*innen aus- und einchecken.

«Bislang haben wir kurze Videointerviews mit Kanditat*innen für erste Vorabklärungen genutzt – heute ist der Rekrutierungsprozess auf der ganzen Linie virtuell.»

Wie organisiert ihr euch innerhalb der Projektteams, wenn es Morgenmenschen und Nachteulen gibt?

Patrick: Wir diskutieren das intern und optimieren so, dass der Workload in eines jeden Tagesablauf hineinpasst. Das Team muss hier Flexibilität an den Tag legen, und nicht der Kunde.

Welche Eigenschaften sind euch bei Kunden wichtig?

Patrick: Dass sie uns so gut verstehen, wie wir sie verstehen. Dass wir vom ersten Tag an das gleiche Verständnis von Werten und Zielen haben. Und dass sie die Kriterien «Fun – Fame – Finance» erfüllen…. oder mindestens zwei davon.

Worauf achtet ihr bei einer Bewerbung besonders?

Patrick: Das persönliche Gespräch, den Lebenslauf und das Feedback aus dem Team. Das ist übrigens eine grosse Veränderung zum Pre-Corona-Zeitalter: Bislang haben wir kurze Videointerviews mit Kanditat*innen für erste Vorabklärungen genutzt – heute ist der Rekrutierungsprozess auf der ganzen Linie virtuell. Das klappt sehr gut, aber nicht besser als bisher.

Welche Grundsatz-Diskussionen gab/gibt es bei euch, falls es welche gibt? Tabs vs. Spaces, Sketch vs. Figma, o.ä.

Patrick:


Patrick Stoll, Station AG, stoll@station.ch, +41 76 576 44 88